Organisation des Flugbetriebs

Der professionelle Flugbetrieb
Was muss ich vor jedem Flug beachten?
Ob im professionellen oder im privaten Bereich, es gelten die gleichen hohen Sicherheitsanforderungen der Luftfahrt gleichermaßen für alle Drohnenbetreiber und Drohnenpiloten. Für jeden Drohnenbetrieb wird eine professionelle strukturierte und ordnungsgemäße Organisation des Flugbetriebs erwartet, die wir sicherstellen. Wir gewährleisten, dass unser Kundenauftrag in der Luftfahrt generell und im Drohnenbetrieb speziell weitaus mehr bedeutet als nur die Durchführung des Fluges selbst.
Es ist dringend erforderlich, dass sich jeder Betreiber von Drohnen ausgiebig mit den Besonderheiten eines jeden Auftrags, mit den speziellen Anforderungen des Kunden und mit den daraus resultierenden rechtlichen und sicherheitsrelevanten Anforderungen des Einsatzes befasst. Um der Vielzahl an Aufgaben und Anforderungen, die jeder Drohnenbetreiber zu bewältigen hat, Herr zu werden, haben sich inzwischen hinsichtlich der allgemeinen Organisation des Flugbetriebs, der auftragsbezogenen Flugvorbereitung und der Instandhaltung und der Wartung von UAS sowie der Dokumentation des Einsatzes gewisse zu empfehlende standardisierte Betriebsabläufe etabliert, an die wir uns strikt halten und die im Folgenden beschrieben werden.
Organisation des Flugbetriebs
Ordnungsgemäße und strukturierte Betriebsabläufe


Die hohen Sicherheitsstandards der Luftfahrt, die eine strukturierte und ordnungsgemäße Organisation des Flugbetriebs voraussetzen, bedürfen einer gut durchdachten firmeninternen Regelung, um die Vielzahl an Informationen, Verordnungen und Arbeitsprozesse übersichtlich und für jeden Berechtigten oder Verantwortlichen jederzeit zugänglich halten. Dafür empfehlen wir jedem ein digitales oder analoges Flugbetriebshandbuch zu führen, das inhaltlich stets gepflegt wird und jedem Mitarbeiter jederzeit zur freien Einsicht zu Verfügung steht.
Hier führen wir einige Empfehlungen für Dokumente auf, die ein solches Flugbetriebshandbuch enthalten sollte:
- Datenblätter aller unbemannten Luftfahrzeuge, die zum Betrieb gehören
- Datenblätter des Personals, in dem die Kontaktdaten, die Kompetenzen und Verantwortlichkeiten eines jeden Mitarbeiters detailliert aufgeführt sind
- Aufstiegserlaubnise und Ausnahmegenehmigungen der zuständigen Landesluftfahrtbehörden
- Versicherungsnachweise und Deckungssummen für alle UAV, die in der Firma betrieben werden
- Übersicht und alle Kontaktinformationen über die relevanten Einrichtungen wie relevanten Landesluftfahrtbehörden, Flugsicherungen, über das NOTAM-Büro, die relevanten Polizeistationen aller Einsatzorte, die zuständigen Ordnungsämter usw.
- Übersicht mit relevanten und für die Einsatzorte zuständigen Notfallkontakten für Polizei, Rettungsdienste, firmeninterne Kontakte usw.
- Checklisten für Flugvorbereitung, Packliste, Flug und Flugnachbereitung
- Checklisten und Arbeitsanweisungen für die Risikobeurteilung an Einsatzorten
Flugvorbereitung und Auftragsabwicklung
Anforderungen des Kunden und des Gesetzgebers
Jeder Auftrag ist anders und selbiges gilt für die jeweiligen Flugeinsatzbedingungen. Und die Verantwortung für jeden individuellen Einsatz einer Drohne trägt immer der Drohnenpilot selbst. Deshalb muss jeder Drohnenpilot vor jedem Einsatz alle notwendigen Dokumente nachprüfen und sich mit den Besonderheiten des Auftrags und des Einsatzes ausgiebig vertraut machen.
Dazu gehört besonders die Prüfung der Umgebungsbedingungen unmittelbar vor jedem Flug.
Zäumen wir das Pferd von hinten auf: Unmittelbar vor jedem Einsatz muss der Pilot entscheiden, ob ein Flug aufgrund kurzfristig auftretender erhöhter Risiken abgesagt werden muss oder nicht. Das ist wichtig zu beachten. Denn der Kunde könnte einer solchen Entscheidung mit einer verständlichen Ungeduld begegnen. Dennoch muss sich jeder Pilot seiner Verantwortung für den sicheren Flugbetrieb bewusst sein und entsprechend entschlossen handeln. Im Idealfall spricht der Drohnenbetreiber dies bereits bei Auftragsvergabe mit dem Kunden durch, damit er im Falle eines witterungsbedingten Abbruchs nicht auf dem falschen Fuß erwischt wird.
Zu unmittelbar vor Einsatzbeginn aufkommenden erhöhten Risiken zählen insbesondere eben genannte Witterungsbedingunen wie Regen, auffrischender Wind, Nebel, Schneefall, Gewitter und Ähnliches. Hilfreich sind vor dem Start Checklisten wie die für die Vorflugkontrolle und die für den Flugbetrieb. Diese müssen vor jedem Einsatz zuerst abgearbeitet werden, um eventuelle Fehler des Piloten auf ein Minimum zu reduzieren. Dazu gehört auch die Beachtung der UAV-relevante Optimierung der Checklisten vor vor jedem Start, da jede Umgebung andere Bedingungen und Risiken hervorbringt. So ist zum Beispiel die korrekte Einstellung der RTH-Funktion ("Return To Home") hervorzuheben. Dort stellt man ein, in welcher Flughöhe und mit welcher Geschwindigkeit die Drohne automatisch zurückkehrt, sollte der Akku ein Level erreicht habe, der nur noch eine sichere Rückkehr zum Piloten oder zum Startpunkt erlaubt usw.
Bei Auftragsvergabe ist der Inhalt des Auftrags eindeutig zu klären und mit Blick auf die Einsatzbedingungen, die Anforderungen an die Piloten, die Hilfspersonen und die Technik sowie mit Blick auf die speziellen Risiken, die der Auftrag im Flugbetrieb mit sich bringt zu prüfen.
So ist im Vorfeld zu klären, ob es erforderlich sein wird, die Start- und Landezone abzusperren, ob ein Notlandeplatz gebraucht wird und wieviele Hilfspersonen notwendig sind. Dazu gehört in der Regel vor dem Einsatz auch eine Begehung des Einsatzgebiets, nachdem man den Ort anhand von Kartenmaterial und Fotos im Detail analysiert hat. Als professionelles Kartenmaterial sind vor der Besichtigung des Einsatzortes die aktuellen Luftfahrtkarten (ICAO) der Deutschen Flugsicherung (DFS) zu verwenden, weil nur diese zuverlässige Aussagen darüber erlauben, ob und welche Aufstiegsgenehmigungen eingeholt werden müssen.
Zu den Vorbereitungen gehört auch die Sicherstellung des einwandfreien technischen Zustandes des UAS und zugehörigem Equipment. Die Vollständigkeit und Funktionsfähigkeit der Ausrüstung ist zu prüfen, dazu gehören neben dem vollständigen UAS selbst unter anderem auch die Erste-Hilfe-Ausrüstung, ein Feuerlöscher, Absperrungsmaterial, Start- und Landeausrüstung, notwendige Dokumente usw.